Chris Eggli

H.R. Giger. Schattenreise

Gestaltung der A5 Einladung und A2 Plakat. Ausstellung H.R. Giger – Schattenreise vom 12. Januar bis 12. März 2023 in der Photobastei Zürich.

Die Photobastei zeigt Meilensteine in Hansruedi Gigers (1940–2014) Werdegang mit Zeichnungen in Untergrundmagazinen und Variationen der für seinen erotisch-morbiden Stil charakteristischen Motive «Atomkinder» (1963), «Biomechanoiden» (1969) und
«Passagen» (1971–73). Die oft düsteren Positionen des Schweizer Visionärs sind gerade heute wieder von grosser Aktualität. In seinem Werkzyklus «Biomechanoiden» nimmt er die Verschmelzung von Körper und Technik vorweg, in der Arbeit «Atomkinder» die Angst vor der Auslöschung der Menschheit durch einen Atomkrieg. In «Passagen» nimmt Giger Bezug auf das Geburtstrauma und schöpft daraus Bilderwelten, die weit über die individuelle Erfahrung hinaus auf die Abgründe und Gefahren der modernen Gesellschaft verweisen.

Giger war ein Seismograf des Unbewussten. Er ging offen auf seine eigenen Ängste, und Dämonen zu. Auf seiner Schattenreise besuchte er Orte, die wir meiden, verneinen oder verdrängen, und bannte seine Visionen in seine Kunst. In seinem Werk kommen die Abgründe und Gefahren unserer Zeit – damals und heute – in einer Weise zum Ausdruck, dass auch wir Betrachter:innen sie nicht verleugnen können. Diese dystopischen Urkräfte, diese destruktiven, mythologischen und archetypischen Dämonen, die er in seiner Kunst oftmals beklemmend und düster festhält, suchen uns scheinbar wieder und wieder heim. Gigers Kunst hat nichts von ihrer Aktualität eingebüsst, seine Visionen werden vielmehr immer deutlicher und beklemmender.